Wenn wir im vergangenen Herbst glaubten und hofften, dass der eine oder andere Wehrsport-Anlass im Jahre 2021 durchgeführt werden kann, so erhielten wir in den ersten Monaten des Jahres laufend Meldungen, dass steigende Ansteckungszahlen und Ereignisse mit verschärften Massnahmen der Behörden die Veranstalter von ausserdienstliche Sportanlässen zum Absagen zwangen. Eine deutliche Senkung der
Neuansteckungen erfolgte erst jetzt in den Monaten Mai und Juni. Für uns Wehrsportler und für die meisten Ausdauersportarten mit Wettkämpfen, war somit das erste Halbjahr 2021 ein sportlicher Ausfall. Sämtliche offiziellen Märsche, Mehrkämpfe und Waffenläufe sind bis Mitte/Ende August abgesagt worden. Ob es danach wieder weitergeht, ist zum heutigen Zeitpunkt noch völlig ungewiss. Allenfalls mit Auflagen
und Einschränkungen, die es dem Veranstalter alles andere als leicht machen werden und der eine oder andere mangels Planungssicherheit absagen muss und danach auf einem Kostenberg sitzen bleiben wird.

Treu dem Motto, bleiben wir gesund, nehmen wir es selber in die Hand und führen durch was durchgeführt werden kann! – Also wir entschieden uns dem Jahresprogramm zu folgen und die abgesagten Anlässe teilweise als Marschübungen zusätzlich zu unseren Trainingsmärschen zu absolvieren, um die Marschtüchtigkeit der leider sehr bescheidenen Anzahl von Übungswilligen zu beüben und zu stärken.

Der Chronologie unseres Jahresprogramms folgend, hier ein paar kurze Abhandlungen und Schilderungen des Berichterstatters:

Marschübung auf dem Oberen Hauenstein



Am Sonntag, 11. April war um 9 Uhr morgens Start in Langenbruck Basel-Landschaft auf dem Oberen Hauenstein. Auf einem abwechslungsreichen Wanderweg mit anspruchsvollen Anstiegen und wunderschönem Frühlingswetter wanderten wir hinauf zur Rochus-Kapelle im Kanton Solothurn, in der Nähe von Wasserfallen und nicht allzu weit des letztjährigen Übungshöhepunktes Chellenköpfli. Nach dem folgenden steilen Abstieg, hielten wir unsere Mittagsrast bei der Sankt Josephs-Kapelle in der Limmern auf dem Gemeindegebiet von Mümliswil-Ramiswil (SO). Danach ging es weiter bergab, durch eine kleine Schlucht nach Mümliswil. Wir folgten einem abwechslungsreichen Aufstieg durch Wälder und über Wiesen auf die Breitehöchi um bald danach wieder auf Baselbieter Wegen die Strecke zurück zum Ausgangspunkt
zu finden. Leider konnten sich nur vier leistungsstarke Teilnehmer für diese Herausforderung um die 25 Leistungskilometer begeistern.

Marschübung um den Zugersee


Auch dieses Jahr fand der offizielle MuZ
– der Marsch um den Zugersee – nicht statt. So entschlossen wir uns am entsprechenden Samstag, dem 24. April den Marsch selber zu organisieren und in Angriff zu nehmen. 9 Teilnehmende fanden sich morgens um 7 Uhr am befohlenen Treffpunkt in Immensee ein und absolvierten bei herrlichem Frühlingswetter, jedoch kühlen Temperaturen eine komplette Seeumrundung. Dies ergab 38 Distanz- und um die 42 Leistungskilometer.

Marschübung von Hindelbank über die Mänziwilegg

An einem der Mai-Sonntage ist traditionsgemäss der anspruchsvolle 50 Kilometer-Marsch von Hindelbank auf die Mänziwilegg. Am Sonntag, 16. Mai um 7.30 Uhr starteten zwei besonders Leistungsstarke, die diese Herausforderung unter die Füssen nahmen. Während den rund 8 ¼ Stunden Marschzeit regnete es ca. 6 ½ bis 7 Stunden. Die beiden Marschierenden kamen trotz Regen, Wind und bis auf die Haut durchdringender Nässe erfolgreich am Zielort Hindelbank zurück und hatten ihre selbstauferlegte Härteprüfung bestens bestanden. Diese Strecke ergibt 50 Distanz und um die 60 Leistungskilometer! Teilnehmer: Roland Maurer und Urs Vogel.

Schweizerischer Zweitagemarsch Bern


Da der 2-Tagemarsch in seiner gewohnten Form auch dieses Jahr nicht durchgeführt werden konnte, entschied die Technische Kommission einen Tag als Marschübung
auszutragen und mangels Interessenten, uns einer anderen Marschgruppe anzuschliessen. Wir klopften bei der MG Aare an, die mehrere abwechslungsreiche Strecken in ihrem Angebot hatten und diese am Samstag und Sonntag absolvierten. Der Schreibende entschied nur am Samstag, 5. Juni teilzunehmen. Um 07.30 Uhr starteten wir im Gruppenverband mit 7 Teilnehmenden auf der «Grossen Schanze» oberhalb des Bahnhofs Bern, ausgerüstet im TAZ 90. Das Wetter war alles andere als freundlich und über 2/3 der Wegstrecke regnete es, so dass wir auch hier bei Regen, Wind und bis auf die Haut durchdringender Nässe nach rund 30 Kilometern an den Ausgangspunkt beim Bahnhof zurückkamen. – Oberst Sabin Weyermann absolvierte auch noch den zweiten Tag eine Strecke von über 20 Kilometern.

Marschübung im Raum Schüpfheim – Escholzmatt



Die letzte Marschübung vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe des «Der Artillerist» fand am Sonntag, 13. Juni bei unseren beiden Vereinskameraden Hanneke und Josef Distel in Schüpfheim statt. Sechs Teilnehmende folgten dem Aufgebot und absolvierten bei herrlichem Sonnenschein und warmen Temperaturen die leichten Anstiege von Schüpfheim auf die umliegenden Höhen Richtung Escholzmatt im Biosphärenreservat Entlebuch. Auch an diesem Marsch, wie bei allen Vorhergehenden, legten wir bei Halbzeit, hier in Escholzmatt, eine Verpflegungsrast ein unter dem Motto «wer Freiheit liebt und Einigkeit – trinkt ab und zu eine Kleinigkeit – Prost Halleluja»! Dem Spender Peter Spirig ein grosses Dankeschön! Nach der Rückkehr in Schüpfheim, war Einkehr bei Hanneke und Sepp, die uns auch dieses Jahr wieder bestens bewirteten. Auch euch beiden ein herzliches Dankeschön!

Urs Vogel

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