Artillerieverein der Stadt Luzern - Gesellschaft zum Wasserturm

BERICHTE

Wehrsportliche Aktivitäten im Sommer des 2. Pandemiejahres

 
Wenn Sie vielleicht verwundert sind, dass sich die tüchtigen Angehörigen der Armee in Uniform zeigen, sprich hier im Tarnanzug abgebildet sind, so versichere ich Ihnen, alle unsere Wehrsportanlässe und Marschübungen sind über den Verband (VSAV) beim Kdo Ausbildung – Ausbildungsunterstützung der Armee in Bern mit einem Tagesbefehl, entsprechendem Übungsprogramm und dem verantwortlichen Übungsleiter gemeldet und die Durchführung und das Tragen der Unform sind bewilligt. Nach der Übung erhalten die zuständigen Stellen eine Abschlussmeldung. Chronologisch unserem Jahresprogramm entsprechend führten wir die folgenden
Anlässe durch: 

«Marche romande Général Guisan» in Mézières vom 20. Juni 2021

Wie im vergangenen Jahr, so absolvierte ein Detachement bestehend aus drei ehemaligen Angehörigen der Armee unseres Vereins mit Rucksack bepackt den «Marche romande Général Guisan» an seinem offiziellen Durchführungstag als vereinsinterne Marschübung. Auch hier hatten die Veranstalter coronabedingt das Handtuch geworfen und ihren Marsch abgesagt. Je nach Wohnort sind es mit dem Auto um die zwei Stunden Anfahrtsweg um in die ländliche Region des Waadtlandes, zwischen Moudon und Lausanne zu gelangen.

Ich darf hier, ohne andere Gegenden weniger vorteilhaft darstellen zu wollen, schreiben,der «Marche romande Général Guisan» gehört zweifelsfrei mit zu den wohlschönsten und auch anspruchsvollsten Märschen des diesbezüglichen Angebots inder Schweiz. Wir rückten um 8 Uhr auf dem Kirchplatz von Mézières ein, wo auchdieses Jahr eine Corona bedingte totenhafte Stille herrschte! Die wenigen Menschen,die unterwegs waren um in der örtlichen Bäckerei frisches Frühstücksgebäck käuflichzu erwerben, starrten uns drei Uniformierte etwas an. Bestimmt gaben wir diesenMenschen ein Gefühl der Sicherheit, auf unsere Milizarmee ist Verlass.

Die Tüchtigsten unter einer Vielzahl von Tüchtigen und solche die es noch werden wollen, sind allzeit für einen Einsatz präsent und bereit! Wir waren vermutlich die einzigen Besucher aus der deutschen Schweiz, die zum «Marche romande GénéralGuisan» antraten. Ebenfalls die einzigen, die den Marsch über 40 Kilometer in Uniform absolvierten und damit ein Bekenntnis zu unserer Armee abgaben. Unterwegs begegneten wir vereinzelt Wanderern, die eine der kürzeren Strecken absolvierten und uns wegen unseres schnellen und raumgreifenden Marschschrittes bewunderten.

Übrigens, das Wetter war wechselhaft, auf den ersten zwei Dritteln teilweise wolkenbedeckter Himmel oder Sonnenschein mit angenehmen Temperaturen. Kurz vor Bussigny-sur-Oron gerieten wir in einen Platzregen, der uns zu einem rund 20-minütigen Halt unter einem Hausdach zwang. Es schüttete dermassen, dass sich die Strassen in Bäche verwandelten. Danach beruhigten sich die Niederschläge und bis ins Ziel in Mézières waren wir mehr oder weniger wieder trockenen Fusses.

Zum Abschluss dieses anspruchsvollen Marsches kehrten wir in eine örtliche Gaststätte ein, exakt zu dem Zeitpunkt als das Europameisterschaftsspiel Schweiz gegen die Türkei über den Bildschirm flimmerte und es draussen wieder in Strömen regnete und die Schweiz ehrenhaft das Spiel gewann.

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40 km «Marche romande Général Guisan» in Mézères Kanton Waadt. Auf dem Bild:40 km «Marche romande Général Guisan» in Mézères Kanton Waadt. Auf dem Bild:Wm Daniel Winter, Kpl Roland Maurer und Four Urs Vogel.

 
2. Marschübung von Hindelbank über die Mänziwilegg vom 27. Juni 2021

Am letzten Juni-Sonntag absolvierten wir, jeder mit einem Rucksack von 7–10 Kilogramm bepackt zum zweiten Mal in diesem Jahr die 50-km-Marschübung von Hindelbank über die Mänziwilegg, über Hasle bei Burgdorf – Burgdorf – Oberburgund zurück nach Hindelbank.
 
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50 km Hindelbank – Mänziwilegg – Hindelbank. Auf dem Bild: Four Urs Vogel,50 km Hindelbank – Mänziwilegg – Hindelbank. Auf dem Bild: Four Urs Vogel,Oberstlt Romeo Premerlani und Kpl Roland Maurer. Hier bei km 40! Noch sieht man dieMüdigkeit nicht an. Es war einer der härtesten Langdistanzmärsche der letzten Jahre.

Wenn es an der ersten Durchführung im Mai fast nur regnete und wir völlig durchnäss waren, schien an diesem Sonntag die Sonne und es war sehr warm. Die schwülwarme Hitze mit über 28° Celsius zeigte den drei Tüchtigen, dem einen mehr – dem andern weniger, die Grenzen auf. Denn die letzten 10 Kilometer waren eine beschwerliche Durchhalteübung mit dem unbändigen Willen sich dem Kampf zu stellen und das Ziel noch bei Sonnenschein und wohlbehalten zu erreichen.Im Durchschnitt hatte an diesem Tag jeder Teilnehmer um die 6 bis 8 Liter Flüssigkeit zu sich genommen. Am Schluss darf ich festhalten, dass wir unsere selbstauferlegteHärteprüfung bestens bestanden hatten. Und ich füge bei, für den 4-Daagse Nijmegenwären wir hervorragend gerüstet gewesen.Diese Strecke ergibt 50 Distanz- und um die 60 Leistungskilometer und wir benötigten dieses Mal um die 9 Stunden! Für den Schreibenden war es die 23. erfolgreicheTeilnahme an diesem Härtetest.
 
Urs Vogel, Chef Technische Kommission