Der Stillstand hat immer noch kein Ende

Zwei Jahre lang ist die organisierte Distanzmarschszene in der Schweiz stillgestanden.Und nun mussten wir auch dieses Jahr erneut zur Kenntnis nehmen, dass wieder einige Anlässe wie der Marsch um den Zugersee, der Schweizerische ZweitagemarschBern und der General Guisan Marsch in Mézières abgesagt wurden. Wenn ich vor einem Jahr schreiben musste, dass die Wehrsportanlässe wegen steigenden Ansteckungszahlen und Ereignisse mit verschärften Massnahmen der Behörden die Veranstalter von ausserdienstliche Sportanlässen zum Absagen zwangen, so ist seiteinigen Monaten alles wieder normal und Corona scheint Geschichte zu sein! Dem istin der Marschszene leider nicht so, denn die oben erwähnten Ausrichter haben ihreVeranstaltungen erneut abgesagt. Uns Marschierenden bleiben im Augenblick die Absagebegründungen aus. Coronabedingt aren in diesem Frühjahr keine Auflage n mehr zu erfüllen, so dass für uns diese Entscheidungen unverständlich scheinen. Oder haben die zwei vergangenen Coronajahre den Veranstaltern eine mentale Lähmungin ihre organisatorischen Vorbereitungspläne gerissen und die OK-Verantwortlichen sind unheilbar coronakrank geworden? Auch hier gilt: «Erfolgreiche Marschanlässe sind keine Glückssache, erfolgreiche Marschanlässe werden von kompetentenVeranstaltern gemacht und von erfolgreichen und leistungsstarken Marschierenden mit ihrer Teilnahme belohnt! – Wir, die AV-Luzern-Aktiven wären bereit dazu!» Also galt es für uns Marschierende Alternativen zu entwerfen, wollten wir doch unsereViertagemarsch-Vorbereitungen gewissenhaft vornehmen, um an der 104. Austragungdes 4-Daagses in Nijmegen leistungsstark aufzutreten und die unterschiedlichen Prüfungen über 4 × 30,40 oder 50 Kilometer zu bestehen.

Marschübung in Eiken im Fricktal vom 13. März 2022

Nach dem Frühjahresstart mit der Hallwilerseeumrundung, siehe «Der Artillerist» April 2022, fand am Sonntag, 13. März in Eiken im Fricktal die zweite Marschübungim Gruppenverband statt. Sieben Teilnehmende begaben sich an den Ausgangspunktin Eiken.

Bei traumhaft schönem Wetter marschiertenwir auf die Mumpfer Fluh, dann auf abwechslungsreichen Wanderwegen über Schupfart zurück nach Eiken. Im Anschluss an den 4 ½-stündigen Ausmarsch,war Einkehr bei unserem 4-Daagse-Betreuer Daniel Winter, wo wir die trockenen Kehlen gebührend mit Bier und gutem Wein feucht legen durften und einen dem Anlass gebührenden Imbiss bekamen. Daniel, wir spenden dir ein grosses Bravo und danken dir ganz herzlich! Die schönenBilder geben Einblick an den wunderschönen Wandertag.

Mumpfer Fluh


Marschübung auf dem Oberen Hauenstein vom 3. April 2022

Nur drei Wochen nach der Marschübung in Eiken, trafen sich vier hartgesottene Marschierer in Langenbruck auf dem Oberen Hauenstein. Da es am Vortag äusserst ergiebig geschneit hatte, verkam dieser Ausmarsch zu einer wahren Winterübung unter völlig anderen Bedingungen als geplant. Selbstverständlich stellten wir uns dieser Herausforderung und passten uns den Umständen an – wir kehrten etwas früher ein! Bekanntlich gibt es kein schlechtes oder unpassendes Wetter, es heisst ganz einfach, die richtige Ausrüstung fassen und sich der Lage und dem Gelände im Schneegestürm anpassen. Die Vier hatten ihren Spass, der Trainingseffekt war vorhanden und wir beendeten diese Übung erfolgreich!

Oberer Langenbruck

Marschübung Hindelbank – Mänziwilegg über 50 Kilometer vom 18. April 2022

Vierzehn Tage nach der Winterübung in Langenbruck, am Ostermontag herrschte wieder wunderschönes Wetter mit Sonnenschein und angenehmen Marschtemperaturen. Zu dritt absolvierten wir die äusserst anspruchsvollen 60 Leistungskilometer oder effektiv 50 Distanzkilometer in 8 Stunden und 6 Minuten. Vom Ausgangspunkt
Hindelbank im Kanton Bern führt die Marschstrecke durch Teile des Krauchtals, über Oberburg, durchs Lauterbachtal über Utzigen, Wikartswil auf die Mänziwilegg. Nach der verdienten Mittagsrast ging es bergab nach Hasle bei Burgdorf, dem Golfplatz entlang nach Oberburg, danach über Burgdorf, Lyssach, der Bahnlinie entlang zurück nach Hindelbank. Hier verdienen die drei Teilnehmenden für ihre hervorragende Ausdauerleistung einen grossen Applaus! – Bravo!

Hindelbank – Mänziwilegg BE

Marschübung um den Zugersee vom 24. April 2022

Nach der Generalversammlung vom Freitag, dem Barbaraschiessen und der VSAVDelegiertenversammlung
vom Samstag, starteten wir am Sonntagmorgen um 07.00 Uhr in Immensee zur kompletten Zugersee-Umrundung. Für den Schreibenden war es wieder einmal ein äusserst reich befrachtetes Ausserdienstliches Wochenende in all seinen Varianten. In drei Tagen waren Konferenzen, Versammlungen, Schiessen mit all seinen organisatorischen Zusatzaufgaben zu absolvieren. Zum Abschluss war am Sonntag die 38-Kilometer-Marschübung zurückzulegen. Bei wechselhaftem Frühlingswetter startete ein AVL-Detachement von sieben Marschierenden in Immensee zur Zugersee Umrundung. Wenn am offiziellen Marsch, die Teilnehmenden
mit Militärfahrzeugen von Zug an den Startort auf die Schönegg oberhalb Zugs gefahren und zwischen Arth und Immensee ebenfalls Fahrzeuge für den Transport der Marschierenden eingesetzt werden, so umrundeten wir auch dieses Jahr den Zugersee vollständig auf Schusters Rappen und dies zum dritten Mal in Folge! Für die
38 Distanzkilometern benötigten wir 6 Stunden und 22 Minuten. Auch hier verdienen die Teilnehmenden für ihre hervorragende Ausdauerleistung einen grossen Applaus!

Walchwil

Marschübung in Stein-Säckingen im Fricktal vom 29. Mai 2022

Es war das Wochenende des Schweizerischen Zweitagemarsches Bern. Da dieser jedoch abgesagt wurde, hatten mir uns entschieden eine Alternativstrecke, die ähnlich denjenigen in Holland entsprechen und über 40 Kilometer führen zu absolvieren. Da drei Marschkameraden im Kanton Aargau angesiedelt sind, wählten wir eine Strecke dem Rhein entlang. Start- und Zielort war Stein-Säckingen. Sowohl auf Schweizer als auch auf der Badischen Seite bieten sich abwechslungsreiche und schöne Fuss-,  Wander- und Radwege an. Von Stein im Kanton Aargau, marschierten wir rheinaufwärts über Sisseln, Kaisten, durchs Städtchen Laufenburg, Rheinsulz, Etzgen nach Schwaderloch, vorbei an einer Vielzahl von Befestigungs- und Beobachtungsanlagen aus dem vergangenen Jahrhundert. Kurz vor Leibstadt war unser wohlverdienter Verpflegungshalt. – Wer trafen wir auf dem gleichen Rastplatz an? Einen Schwyzer Wehrsportkameraden, Richard Imhof, mit dem wir vor fast 30 Jahren gemeinsam den 4-Daagse absolvierten. – Danach ging es bei Schwaderloch über den Fussgänger Steg ins Badische nach Albbruck. Hier verbarg sich die Sonne hinter aufkommenden dunkelgrauen Wolken. Mit viel Glück zogen jedoch die Gewitterwolken, ohne dass wir nass wurden, an uns vorbei! Am rechten Rheinufer entlang wanderten wir über Luttingen, Stadenhausen, Laufenburg, Murg zurück nach Bad-Säckingen. Die alte Holzbrücke über den Rhein ist immer wieder ein Blickfang für schöne Fotoaufnahmen.
Ich meinte die unsere ist bestens geglückt und die Marschierenden sahen auch nach 40 Kilometer nach wie vor bestens aus! Danach marschierten wir zurück an unseren Ausgangspunkt im Sportzentrum Bustelbach in Stein. Für uns Holland-Marschierer war eines der Übungsziele, ein zügiges Marschtempo im Gruppenverband über 41
Kilometer zu bestehen. Die Teilnehmenden hatten voll erfüllt und verdienen somit auch hier einen Applaus.

Zum Schluss kann ich melden, dass sich aus der AVL-Familie 7 Marschierende für die Teilnahme am 4-Daagse Nijmegen mit dem Schweizerischen Marschbataillon qualifiziert haben und sich zwei oder drei Wandernde auf eine der zivilen Laufstrecken begeben werden.

Wir wünschen den begeisterten Wanderfreunden viel Erfolg und zahlreiche gewinnbringende Begegnungen und wunderschöne Erlebnisse im Gelderland in den Niederlanden.

Urs Vogel