Artillerieverein der Stadt Luzern - Gesellschaft zum Wasserturm

BERICHTE

Einzigartige Rettungsübung im Verlies

Gehen wir aber der Reihe nach, was wir da im Mai 2023 erlebt haben. Es war schon lange der Wunsch da, wieder einmal in unser Verlies hinabzusteigen, um ein bisschen
Ordnung zu machen. Die beiden Totenschädel brauchten einen Frühlingsputz und die vielen Chips und Papierschnitzel am Boden, sollten entfernt werden. Nun hat
man in der Vergangenheit eine, sagen wir mal nicht-SUVA-freundliche Variante, für diesen Abstieg gewählt. Mit einer Mischung aus Seil und Leiter begaben sich unsere
«Verlies-Steiger» jeweils in die Tiefe.

Da der Autor bei der Feuerwehr Stadt Luzern ist, ergab sich eine perfekte Gelegenheit. Die Tiefenrettung in den Händen von Walter Wicki von der Berufsfeuerwehr.
Er und seine Kollegen von de Dienstgruppe 1, konnten die Rettung aus der Tiefe bei uns im Turm 1:1 üben. Als Gegenleistung konnten wir sicher ins Verlies gelangen und
dort reinigen.

Die Berufsfeuerwehr bog also am Samstag 6. Mai, mit ihren Fahrzeugen auf die Bahnhofstrasse ein. Das Tanklöschfahrzeug, die Drehleiter und das kleine Einsatzfahrzeug
wurden beim Theater parkiert und die Männer schnappten sich die Rettungsausrüstung. Die Feuerwermänner legten sich auf den Boden und blickten vorsichtig in das
geöffnete Verlies «Wie Tief ist dies etwa?», wollte Walter wissen. Daniel Röthlisberger klärte die Truppe auf, dass dies etwa sechs Meter sind. Nach einer kurzen Besprechung, schritt der Trupp zur Tat.

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Man taucht in eine Suppe aus Gefühlen ein
Ich kann Ihnen sagen, es ist ein komisches Gefühl in unser Verlies gelassen zu werden. Es fühlt sich an, als ob man in eine Suppe aus beklemmenden Gefühlen getaucht
wird. Die Energie an dem Ort ist außergewöhnlich. Und da ich als erster unten angekommen bin, war ich auch für einige Minuten alleine mit den beiden Schädeln im
Verlies. Auch Daniel Röthlisberger und Sarah von Moos ließen es sich nicht nehmen, ebenso in diesen Raum zu kommen

Wir entfernten die gröbsten Schmutzteilchen vom Boden und putzen die Schädel. Und das obligate «Verlies Foto» musste am Ende auch sein.

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Die Übung zeigte, dass wir im Notfall auf eine professionelle Rettung der Feuerwehr zählen dürfen.  Ein Erlebnis, welches auch der Berufsfeuerwehr gefallen hat. Denn nach dem Tag wurde klar, dass dies nicht die letzte Rettungsübung in unserem Turm
sein wird.


Philipp Lustenberger