Wir erleben in den ausserdienstlichen Tätigkeiten und an den militärsportlichen Anlässen ein Jahrzehnt der Jubiläen. Darum gilt auch für den Zweitagemarsch in Bern: Jubiläen, erst recht solch aussergewöhnliche wie sechzig Jahre Schweizerischer Zweitagemarsch sind Augenblicke des Erinnerns und der Freunde. Mit Fug und Recht kann man auch hier von einem Erfolgsanlass schreiben, der seine Gründe herausstreichen darf. Es sind dies die leistungsstarken und treuen Marschierer und Wanderfreunde die den Anlass mit ihrer alljährlichen Teilnahme zu einem Erfolg zelebrieren und selbstverständlich das kompetente OK mit all seinen zahlreichen Helferinnen und Helfer.
Das Organisationskomitee unter der Leitung von Marschleiterin, Kommandantin und OK-Präsidentin Frau Oberst Sabin Weyermann hat sich mit unermüdlichem Einsatz etwas einfallen lassen. Dazu verdient das OK einen grossen Glückwunsch zum Mut völlig neue Strecken über 10, 20, 30 und 40 Kilometer angelegt zu haben und das Marschkommando und Wanderzentrum wieder zurück in die Bundeshauptstadt Bern verlegt zu haben. Der Start und das Ziel waren neu im Leichtathletikstadion Wankdorf gleich neben der Fussball-Arena wo am Sonntagnachmittag der Cup-Final ausgetragen wurde. Dies führte zu einer Vielzahl organisatorischen Änderungen, die aus Sicht von uns Marschteilnehmern, uns zwei pannenfreie schöne Wandertage boten.
Fredy Fuchs, Nationalrätin Christa Markwalder und Marschkdt Oberst Sabin Weyermann. |
Wenn ich in den Jahren zuvor immer wieder geschrieben hatte, dass die Strecken teilweise deutlich unter den ausgeschriebenen Distanzen von 40 Kilometer, um die 34 bis 36 Kilometer lagen (Ausnahme 2018), so beglückwünsche ich dieses Jahr die Verantwortlichen zur den neuen Streckenführungen von über 40 (1. Tag) und 44 Kilometer (2. Tag) messenden Distanzen. An beiden Marschtagen waren die neu zu absolvierenden Routen äusserst anspruchsvoll und die Anstiege und zu besteigenden Anhöhen im wahrsten Sinne des Wortes schon fast „quälend nahrhaft“. Dass dadurch manch ein wenig gut Trainierter an seine Grenzen stiess und die neuen Strecken äusserst kritisch kommentierte, versteht sich von selbst; respektive er legte damit seine persönliche Trainigsbedarfsanalyse offen und offenbarte seine physischen und psychischen Schwächen. Daher erlaube ich mir hier festzuhalten, für den leistungsstarken, marscherprobten und bestens vorbereiteten Topmarschierer war dieser Zweitagemarsch problemlos zu bestehen und ein wahres Marsch- und Wandervergnügen der besonderen Art! Eine traumhafte schöne Landschaft mit Blick in die Bergwelt und das immer wieder zu bestaunende Juwel der blumengeschmückten und fahnenbehangenen Berner Altstadt.
Teilnehmer Artillerieverein Luzern
Nun zu unserer Marschgruppe, dies hatte ich früher geschrieben, heute beschränke ich mich auf AVL-Teilnehmer. Vielleicht mit etwas Wehmut halte ich folgende Aussage fest:
„Ach, wie schön war einst die Zeit, als wir jung war’n und zu einer leistungsstarken Gruppe bereit! – Ach, so vieles ist gescheh’n, drum sind wir froh, dass wir uns noch in einem kleinen Haufen wiederseh’n!
Da wir leider weder in Bern noch am diesjährigen Vierdaagse in Nijmegen in eigener Gruppenstärke von mindestens 12 TopmarschiererInnen auftreten können, entschieden wir uns mit unseren Kameraden der Marschgruppe „Les Chevrons neuchâtelois“ zu laufen. Mit diesen ebenfalls leistungsstarken Langdistanzerprobten werden wir den Viertagemarsch 2019 absolvieren. Die Marschgruppensprache war für einmal französisch und wir durften entsprechend den welschen Kommandos in Reihe und Glied stehen. Der Kontakt mit unseren Westschweizer Kameraden war für den einen oder anderen eine bescheidene Auffrischung seiner vor Jahren erhaltenen Sprachkompetenz oder gab den „Les Chevrons neuchâtelois“ die Möglichkeit ihre Deutschkenntnisse zu beüben.
Die beiden Marschtage absolvierten wir bei wolkenbedecktem Himmel mit kurzen sonnigen Aufhellungen und bei idealen Temperaturen. Spät gestartete, weniger geübte und langsamere Marschierer wurden gegen Ende mit einem Regenschauer durchnässt, trotzdem ein geglücktes Ausdauersport-Wochenende. Allen unseren Kameraden und erfolgreichen Zweitagemarschierern einen grossen Applaus, ein Bravo und herzlichen Glückwunsch!
Marlene und Carlo Rogger, die eine Vielzahl von Repräsentationspflichten hatten | Zwei OK-Mitglieder und aktive Marschierende Caroline und Renato in «Gala-Uniform»! |
Zu erwähnen ist auch dieses Jahr unser Vereinskamerad Fw Fredy Fuchs. Fredy war mit seinem Alphorn aktiv an der Gestaltung des Rahmen- und Unterhaltungsprogramms beteiligt. Zusammen mit einer Dudelsackgruppe und auch mit Soloauftritten spielte Fredy auf seinem Alphorn und gab dessen Klänge zum Besten. Wie die bebilderten Beilagen zu diesem Bericht festhalten, hatte auch unsere Stubenmeisterin Marlene Rogger für dieses festliche Jubiläum mit ihrer Luzerner Werktagstracht ihren Auftritt. – Marlene hätte sich nicht getraut in die Sonntagstracht zu stürzen, da für uns Marschierer der Sonntag mit 44 Kilometer sogar Schwerstarbeitstag war und sie aus Solidarität zu unserem Arbeitsanzug, dem TAZ 90 sich werktäglich kleidete. – Übrigens hatten mich Japanische Touristen, die Tage zuvor Luzern besichtigten, gefragt, ob denn die Berner keine Trachten hätten und man dieses Brauchtum in Bern nicht kenne? Ich antwortete ihnen: „Luzern hat den Wasserturm und Bern kann noch so feiern und jubilieren, den Wasserturm verpflanzen wir nicht nach Bern!“ – Marlene hat sich als gestandene und ausdauernde Ehrendame hervorgetan. Auch ihnen beiden gehört ein Applaus und ein Dankeschön.
Mit Erfolg bestanden folgende Kameraden auf unterschiedlichen Streckenlängen den diesjährigen 60. Schweizerischen Zweitagemarsch und ausserdienstlichen Jubiläumsanlass:
2 x 40 Kilometer
Four Vogel Urs 26. Teilnahme
Oberst Weyermann Sabin 13. Teilnahme
Fw Meister Rolf 13. Teilnahme
Wm Winter Daniel 12. Teilnahme
Oberstlt Premerlani Romeo 10. Teilnahme
Stabsadj Renato Steffen 7. Teilnahme
2 x 30 Kilometer
Oberst Weber Hansruedi (Alter 80 Jahre!) 55. Teilnahme
2 x 20 Kilometer
Sdt Distel Josef 45. Teilnahme
Gfr Schmid Peter 39. Teilnahme
Distel Hanneke 30. Teilnahme
Zum Schluss heisst es auch dieses Jahr: Nach dem Marsch ist vor dem Marsch! Auf Wiedersehen bis zur nächsten, 61. Austragung des Schweizerischen Zweitagemarsches in Bern vom 23./ 24. Mai 2020!– Bestimmt werden auch wir wieder mit dabei sein!
Urs Vogel
Chef Technische Kommission